Nachbarinen,
Nachbaren, Freunde, Kameraden,
wir haben uns heute zum Versöhnungfest versammelt, dies
möchten wir in der Zukunft als traditionell und historisch bezeichnen. Aus dem
Gefühl der Zusammengehörigkeit mit diesen Kreis und den Bewohnern, die hier
seit Jahrhunderte lebten, wollen wir an eine Legende über ein Gespenst eines
Wucherers namens Rohál (auf deutsch Hörnel) erinnern, die mit unserem Dorf
direkt verbunden ist:
„…es ist einst ein reicher
Bäcker und dreckiger Wucherer namens Rohál gestorben. Er war noch auf die
Beichte nicht vorbereitet, jagte den Pfarrer von seinem Todesbett und seine
Seele hat deswegen keine Ablösung gefunden. Die lachenden Erben trugen ihm in
wunderschönen Sarg zum Friedhof indem das letzte Paar des Leichenzuges zu
seinem Haus aufschaute. Es sah den Verstorbenen hinter dem Kamin gucken.
Nachdem kehrte die ganze Prozession um, die Träger warfen mit Geschrei und
Geheul den Sarg zur Erde und floh. Wenige tapfere öfneten den Sarg und sahen
das Gesicht des Wucherers in einer lächenden Todesgrimasse. Mit Eile wurde er
dann begraben, kam aber schon die selbe Nacht als lärmendes Gespenst ins
Bäckerhaus zurück. In den nächsten Tagen lärmte und heulte es dort so, dass
auch die tapfersten Bäckersgehilfen wegrannten und im Haus wollte auch umsonst
niemand wohnen. Das Gebäude wurde dann verlassen und als Rohál auch im Haus der
Nachbaren spuckte, gingen die Leute zum hiessigen Beichtvater er solle den
Geist vertreiben. Wenn der Pfarrer keinen Erfolg hatte, rief er seinen alten
Kollegen und Gelehrten von Mikulášovice zur Hilfe. Diesen alten und weisen Mann
gelang es zuletzt den Rohál auf den Berg namens Spravedlnost vetreiben, wo er
bis zum heutigen Tage spuckt. Er lärmt dort so stark, dass die Vorbeigehenden
denken, dass der ganze Berg wurde auf sie herunterfallen. Die Bewohner nahmen
zum Beweiss ihrer Tapferkeit einen Stein in die Hand und warfen ihn mit
Schimpfen nach dem Gespenst, das ihnen nicht mehr schaden kann…“
Das Ziel dises Festes ist die Versöhnung der Leute. Wir wünschten uns, dass dieser Weg ein Weg zu unseren Herzen wäre, zu Begreifung der anderen und Begreifung sich selbst, und zur Versöhnung. Eine aufrichtige Besträbung können wir damit ausdrücken, dass wir einen Stein auf die Stelle tragen, wo der arme Geist des Wucherers bis zum heutigen Tage verbleibt.
Der unteilbare Teil des
heutigen Festes wird ausser der Erfrischung des Körpers und der Seele auch der
Gesang.